Vom Oberarzt zum Chefarzt – Oft wechselt man nur einmal

Vom Oberarzt zum Chefarzt – Oft wechselt man nur einmal

Ein einmaliger Wechsel

23. Mai 2022 – Beitrag von Bernhard Steinkühler

Inzwischen bewerben sich die Krankenhäuser bei den Oberärzten. Ihre Verhandlungssituation ist viel besser als noch vor Jahren, auch wenn sie nicht mehr private Wahlleistungen zu 100 Prozent zusätzlich abrechnen können.

Oft ist der Wechsel in eine Chefarztstelle einmalig, denn wenn die Konditionen, der Arbeitsplatz und der Vertrag gut sind, ist es ein Job für‘s Leben. Der Arbeitsplatzwechsel ist regelmäßig mit einem Ortswechsel verbunden, was Konsequenzen für die gesamte Familie hat, insbesondere, wenn die Kinder noch schulpflichtig sind. Leider nutzen die angehenden Chefärzte ihre Verhandlungsposition oft nicht, um den Verlust des Arbeitsplatzes innerhalb der ersten sechs Monate abzusichern. Sie vergessen, dass Ihnen in dieser Zeit problemlos gekündigt werden kann, oft mit fatalen Konsequenzen, wenn die Familie bereits an den neuen Arbeitsort wechselte.

Wenn diese erste schwierige Hürde – die Absicherung in den ersten sechs Monaten – genommen ist, gilt es, den Chefarztdienstvertrag so zu gestalten, dass die Parteien solange wie möglich zusammenarbeiten können (zum Beispiel sind die Steigerung der Vergütung, personelle Besetzung/technische Ausstattung zu regeln). Denn nach den ersten sechs Monaten ist der Vertrag dann tatsächlich oft fürs Leben… nur in seltenen Fällen kann wirksam gekündigt werden. Bei Meinungsverschiedenheiten hat der Chefarzt deswegen eine starke Verhandlungsposition, sodass eine Verabschiedung nur zu für ihn vorteilhaften Konditionen erfolgen kann.